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Was macht die GVL eigentlich?

Die Rolle der GVL: Verwertung von Leistungsschutzrechten in Deutschland

GVL steht für “Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH.” Sie ist eine von mehreren Verwertungsgesellschaften in Deutschland. Eine Verwertungsgesellschaft ist eine Organisation oder Institution, die sich mit der Wahrnehmung und Verwertung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten von Künstlern und Rechteinhabern befasst. Diese Rechte können beispielsweise das Recht auf Vergütung für die Nutzung von kreativen Werken wie Musik, Filme, Bücher, Fotografien, Gemälde, Theaterstücke und andere künstlerische Schöpfungen umfassen.

Rechtevertretung durch die GVL: Künstler und Tonträgerhersteller

Die GVL speziell vertritt die Rechte von ausübenden Künstlern und Tonträgerherstellern, wenn ihre Aufnahmen in der Öffentlichkeit genutzt werden.

Vergütungseinzug und Verteilung: Hauptaufgaben der GVL

Die Hauptaufgabe der GVL besteht darin, die Vergütung für die Nutzung von Musik- und Sprachaufnahmen durch Dritte einzuziehen und diese Vergütungen an die berechtigten Künstler und Tonträgerhersteller zu verteilen. Die GVL erhebt diese Vergütungen beispielsweise von Rundfunkanstalten, Diskotheken, Veranstaltern von öffentlichen Konzerten oder auch von Online-Plattformen, die Musik streamen oder zum Download anbieten.

Gerechte Vergütung durch die GVL

Die GVL spielt eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung der Leistungsschutzrechte und ermöglicht es Künstlern und Tonträgerherstellern, angemessene Vergütungen für die Nutzung ihrer Musik zu erhalten, wenn diese in der Öffentlichkeit verbreitet wird. Sie agiert als Interessenvertretung für die Rechteinhaber und gewährleistet eine gerechte Verteilung der Vergütungen entsprechend der tatsächlichen Nutzung der Werke.

Konkret kann man die Aufgaben der GVL wie folgt definieren:

Lizenzierung: Die Verwertungsgesellschaft schließt Lizenzvereinbarungen mit verschiedenen Nutzern, wie Rundfunkanstalten, Veranstaltern, Online-Plattformen und anderen Unternehmen, die urheberrechtlich geschützte Werke öffentlich nutzen wollen. Diese Vereinbarungen erlauben den Nutzern die Verwendung der Werke gegen Zahlung einer angemessenen Vergütung.

Inkasso: Die Verwertungsgesellschaft sammelt die Vergütungen und Gebühren von den Nutzern, die ihre Werke verwenden. Sie stellt sicher, dass die Rechteinhaber angemessene Entschädigungen für die Nutzung ihrer Werke erhalten.

Verteilung: Die eingezogenen Vergütungen werden entsprechend den Verteilungsregeln der Verwertungsgesellschaft an die berechtigten Künstler, Autoren oder andere Rechteinhaber weitergeleitet.

Rechtevertretung und Interessenwahrnehmung: Die Verwertungsgesellschaft vertritt die Interessen der Künstler und Rechteinhaber gegenüber den Nutzern, der Öffentlichkeit und politischen Entscheidungsträgern.

Wer kann Mitglied werden in der GVL?

Die folgenden Gruppen können in der Regel Mitglieder der GVL werden:

  1. Interpreten: Ausübende Künstler wie Sänger, Musiker, Schauspieler und Sprecher, die an Tonaufnahmen mitgewirkt haben.
  2. Sprecher: Personen, die Sprechertätigkeiten in Tonaufnahmen ausüben, wie Synchronsprecher, Hörbuchsprecher oder Off-Sprecher.
  3. Musiker: Komponisten und Textdichter, die an musikalischen Werken beteiligt sind.
  4. Tonträgerhersteller: Unternehmen oder Personen, die die Produktion von Tonaufnahmen finanziert und organisiert haben, wie Plattenfirmen oder unabhängige Produzenten.

Wozu dient der Label Code (LC) der GVL?

Der Label Code (LC) ist eine Kennzeichnung, die von der Internationalen Standardisierungsorganisation (ISO) entwickelt wurde, um Tonträgerhersteller (wie Plattenfirmen oder unabhängige Produzenten) zu identifizieren. Der LC wird von Verwertungsgesellschaften wie der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) genutzt, um Tonträger zu identifizieren und die korrekte Zuordnung der Leistungsschutzrechte sicherzustellen.

Der Label Code (LC) dient mehreren Zwecken:

1. Identifikation von Tonträgerherstellern: Jede Plattenfirma oder ein anderer Tonträgerhersteller, der am Vertrieb von Musikaufnahmen beteiligt ist, erhält einen eindeutigen Label Code. Dieser Code identifiziert den Hersteller und ermöglicht es der GVL, die Informationen über die beteiligten Unternehmen korrekt zu erfassen.

2. Royalty-Verteilung: Die GVL verwendet den Label Code, um die korrekte Verteilung der Vergütungen für die Nutzung der Tonaufnahmen vorzunehmen. Indem sie den Label Code einer Tonaufnahme kennt, kann die GVL die entsprechenden Vergütungen an den richtigen Tonträgerhersteller weiterleiten.

3. Lizenzierung und Rechteverwaltung: Der Label Code wird auch in Lizenzverträgen und anderen rechtlichen Vereinbarungen verwendet, um klar zu identifizieren, welcher Tonträgerhersteller die Rechte an einer bestimmten Aufnahme besitzt. Dies ist wichtig, um die Nutzung der Aufnahme zu regeln und angemessene Lizenzgebühren zu erheben.

Wie bekomme ich den Label Code von der GVL?

Der Label Code kann mittlerweile relativ einfach online beantragt werden. Den Nachweis von Verträgen hinsichtlich der ordnungsgemäßen Einholung der Leistungsschutzrechte oder eines bestehenden Vertriebsvertrages gibt es nicht mehr. Es müssen lediglich noch Angaben wie Kontaktangaben, den Namen des Labels, Bankverbindung und Steuerangaben gemacht werden, so dass ein Wahrnehmungsvertrag zustande kommt. Dadurch erhält man von der GVL den fünfstelligen Label Code. Danach ist darauf zu achten, dass man regelmäßig sein veröffentlichtes Repertoire meldet.

Wie recherchiere ich existierende Labels?

Die Labelrecherche der GVL bietet die Möglichkeit, alle Labelcodes und die dazugehörigen Labels zu finden. Hier geht es zur Recherche-Seite der GVL:

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