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GEMA ver­liert erneut gegen You­tube vor Gericht

GEMA-Gebühren
Gema vs. You­Tube

Das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen hat eine Scha­dens­er­satz­kla­ge der GEMA gegen You­tube abge­wie­sen. Nach Ansicht des Gerichts haf­tet You­tube nicht für die Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen sei­ner Nut­zer (Az.: 29 U 2798/15).

Zwi­schen der Ver­wer­tungs­ge­sell­schaft GEMA und der Inter­net-Platt­form You­tube herrscht seit Jah­ren Unei­nig­keit über die Haf­tung und die Fra­ge, ob bzw. in wel­cher Höhe sie eine Ver­gü­tung für die Nut­zung von Musik­wer­ken zah­len muss. Die GEMA ist der Auf­fas­sung, dass You­tube ihr Aus­kunft über die dort ver­füg­ba­re, von der GEMA ver­tre­te­ne Musik ertei­len muss und ent­spre­chen­de Ver­gü­tun­gen für die Urhe­ber und Musik­ver­la­ge schul­det. You­tube hin­ge­gen ist der Ansicht, dass sie nicht für die von ihren Nut­zern hoch­ge­la­de­nen Vide­os ver­ant­wort­lich ist und somit kei­ne Urhe­ber­rechts­ver­let­zun­gen bege­he.

Die GEMA/Youtube Ent­schei­dung des OLG Mün­chen

Das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen hat­te nun zu ent­schei­den, ob You­tube als Musik­dienst ein­zu­stu­fen ist und somit für die ein­ge­stell­ten Inhal­te gene­rell ver­ant­wort­lich ist, oder ob es ledig­lich eine Platt­form zur Ver­fü­gung stellt, auf der ande­re selbst­stän­dig Inhal­te ver­brei­ten kön­nen. Die GEMA sieht You­tube als Musik­dienst an, der die Vide­os ver­wal­tet und folg­lich Lizen­zen zum Bereit­stel­len der Musik erwe­ben müs­se. Das Ober­lan­des­ge­richt Mün­chen sieht das aller­dings anders und stuft You­tube ledig­lich als tech­ni­schen Dienst­leis­ter gemäß § 10 TMG ein.

Aus­schlag­ge­bend ist für das Gericht, dass das Hoch­la­den der Vide­os ein Auto­ma­tis­mus sei, der ohne eine eigen­stän­di­ge Hand­lung von You­tube wir­ke. Inso­fern sei You­tube weder Täter noch Teil­neh­mer an einer even­tu­el­len Urhe­ber­rechts­ver­let­zung der Uploa­der. Mit die­ser Ent­schei­dung vom 28. Janu­ar 2016 folgt das Ober­lan­des­ge­richt der Ansicht des Land­ge­richt Mün­chen aus dem Som­mer 2015 (Az: 33 0 9639/14). Auch das Land­ge­richt hat­te ent­schie­den, dass You­tube sich die hoch­ge­la­de­nen Vide­os nicht zu eigen mache und auch eine Gehil­fen­hand­lung nicht vor­lie­ge. Eine Scha­dens­er­satz­an­spruch nach § 97 Absatz 2 UrhG sei daher nicht gege­ben.

Aus­blick in Sachen GEMA

Mit einem bal­di­gen Ende des Rechts­streits ist nach dem Urteil aller­dings nicht zu rech­nen. Die GEMA hat schon ange­kün­digt, sich die Urteils­grün­de genau anzu­se­hen und vor­aus­sicht­lich Revi­si­on ein­zu­le­gen. Dann wür­de sich als nächs­tes gege­be­nen­falls der BGH mit der Sache beschäf­ti­gen. You­tube hin­ge­gen hat ver­lau­ten las­sen, dass es an einer außer­ge­richt­li­chen Eini­gung mit der GEMA inter­es­siert ist.

Soll­ten Sie Fra­gen haben oder Hil­fe bei einer Aus­ein­an­der­set­zung im Hin­blick auf GEMA-Gebüh­ren benö­ti­gen, kon­tak­tie­ren Sie uns ger­ne tele­fo­nisch unter 0221–4201074, per E‑Mail unter info@rehkatsch.de oder ver­ein­ba­ren Sie einen Ter­min mit unse­rer Kanz­lei für Urhe­ber- und Medi­en­recht in Köln.

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