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Urhe­ber­recht: Ver­gü­tung für Foto­gra­fien frei­er Jour­na­lis­ten

Immer wie­der dis­ku­tiert und gestrit­ten wird um die ange­mes­se­ne Ver­gü­tung von Urhe­bern i.S.d. § 32 UrhG. Eine wei­te­re Ent­schei­dung des Bun­des­ge­richts­ho­fes, hier im Hin­blick auf Foto­gra­fien, dürf­te für die wei­te­re Fort­entwci­k­lung des rechts von Belang sein. Der fol­gen­de Arti­kel setzt sich mit den grund­le­gen­den Punk­ten der Ent­schei­dung der Rich­ter aus Karls­ru­he aus­ein­an­der:
1. Die “Gemein­sa­men Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen für freie haupt­be­ruf­li­che Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten an Tages­zei­tun­gen vom 1. Febru­ar 2010” stel­len auch für den Zeit­raum vor ihrem Inkraft­tre­ten eine Grund­la­ge für die Bestim­mung der nach § 32 UrhG geschul­de­ten ange­mes­se­nen Ver­gü­tung eines frei­en Jour­na­lis­ten dar.
2. Zur Aus­le­gung der gemein­sa­men Ver­gü­tungs­re­ge­lun­gen für freie haupt­be­ruf­li­che Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten an Tages­zei­tun­gen vom 1. Febru­ar 2010.
3. Für die Schät­zung eines ange­mes­se­nen Hono­rars für in einer Tats­zei­tung ver­öf­fent­lich­te Foto­gra­fien kann der “Tarif­ver­trag für arbeit­neh­mer­ähn­li­che freie Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten” als Schät­zungs­grund­la­ge her­an­ge­zo­gen wer­den, auch wenn der Foto­graf nicht als arbeit­neh­mer­ähn­li­cher, son­dern als frei­er Jour­na­list tätig war.

Ori­en­tie­rungs­satz

1. Die Anwen­dung der Gemein­sa­men Ver­gü­tungs­re­geln für freie haupt­be­ruf­li­che Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten an Tages­zei­tun­gen erfor­dert nicht den Nach­weis einer haupt­be­ruf­li­chen Tätig­keit nur für Tages­zei­tungs­ver­la­ge. Es genügt viel­mehr die Vor­la­ge eines Pres­se­aus­wei­ses, auch wenn sich die haupt­be­ruf­li­che Tätig­keit des Jour­na­lis­ten auf Ver­öf­fent­li­chun­gen in ande­ren Medi­en erstreckt.(Rn.21)
2. Maß­ge­bend für den zur Anwen­dung kom­men­den Tarif der Gemein­sa­men Ver­gü­tungs­re­geln für freie haupt­be­ruf­li­che Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten an Tages­zei­tun­gen ist, ob der Jour­na­list einem Ver­lag ein aus­schließ­li­ches oder ein ein­fa­ches Nut­zungs­recht (Erst­druck­recht oder Zweit­druck­recht) ein­ge­räumt hat.(Rn.22)
3. Der Zei­tungs­ver­lag erhält im Zwei­fel nur ein ein­fa­ches Nut­zungs­recht von frei­en Jour­na­lis­ten, da nach der zur Anwen­dung kom­men­den Zweck­über­tra­gungs­re­gel des § 31 Abs. 5 UrhG der Urhe­ber nur so vie­le Rech­te auf den Nut­zer über­trägt, wie es zur Errei­chung des Ver­trags­zwecks erfor­der­lich ist.(Rn.22)
4.Für die Berech­nung des Hono­rars ist auf die Auf­la­gen der Teil­aus­ga­ben der Tages­zei­tung abzu­stel­len, in denen die Bei­trä­ge des Jour­na­lis­ten erschie­nen sind.(Rn.25)
5. Sind Bei­trä­ge in meh­re­ren Regio­nal­aus­ga­ben der Tages­zei­tung erschie­nen, so sind für die Ver­gü­tung die jewei­li­gen Auf­la­gen­hö­hen die­ser Teil­auf­la­gen zu addie­ren. In die­sen Fäl­len kann eine geson­der­te Hono­rie­rung für jede der Teil­aus­ga­ben nicht ver­langt wer­den.(Rn.26)
6. Für die Schät­zung eines ange­mes­se­nen Hono­rars für die Ver­öf­fent­li­chung von Foto­gra­fien in einer Tages­zei­tung kann der Tarif­ver­trag für arbeit­neh­mer­ähn­li­che freie Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten als Schät­zungs­grund­la­ge her­an­ge­zo­gen wer­den, auch wenn es sich bei dem Anspruch­stel­ler nicht um einen arbeit­neh­mer­ähn­li­chen frei­en, son­dern um einen ganz frei­en Jour­na­lis­ten han­delt.(Rn.2)

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